Die Fischzucht in der Oberpfalz blickt auf eine 1000-jährige Geschichte zurück. Mit zirka 14.000 Teichen ist die Region das älteste Fischzuchtgebiet Europas. Alleine im Landkreis Tirschenreuth existieren fast 5000 dieser Gewässer. Das Kulturgut Fischzucht steht jedoch aktuell vor einem riesigen Problem. Der Fischotter rottet mancherorts bis zu 100 Prozent der Fischbestände aus. Beim Besuch des 50-jährigen Jubiläums des Teichwirtschaftlichen Beispielsbetrieb Wöllershof lag den Fischwirten, Experten und Politikern neben den Sorgen rund um den Klimawandel fast nur dieses Thema auf dem Herzen. Immerhin sollen seit 2020 fast ein Drittel der Oberpfälzer Teichwirte das Handtuch geworfen haben. Daher hat OberpfalzECHO den Fischzüchter und Vizepräsident für die Berufsfischerei beim Landesfischereiverband Bayern, Alfred Stier, in Bärnau besucht und sich selbst ein Bild von den Schäden gemacht. Die Bilder und Videoaufnahmen der Wildkameras, die wir dort zu sehen bekamen, waren wahrlich erschreckend. Die Mitarbeiter des Unternehmens berichteten uns sogar, dass sie teilweise am helllichten Tag während ihrer Arbeit von den Fischottern angefaucht werden. Den Anblick von verstümmelten Fischen und riesigen Massen an Tierkadavern, den sie am Morgen immer häufiger ertragen müssen, haben die Fischwirte in Fotos festgehalten.
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